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21. Filmtage des Mittelmeers
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Terminübersicht
Filme
21. Filmtage des Mittelmeers: Übersicht

Auch 2007 werden die "Filmtage des Mittelmeers" wieder ganz sicher ein Höhepunkt im Programm des Karlstor-Kinos darstellen! Zum 21. Mal findet dieses Festival nun schon in Heidelberg statt und natürlich hoffen wir darauf, daß Sie wieder so zahlreich wie in den letzten Jahren zu uns kommen werden. Filmische Delikatessen gilt es zahlreich zu entdecken - und das in einem neuen, anspruchsvollen Ambiente - wurde das Karlstorkino erst vor wenigen Wochen frisch renoviert!



19 ungewöhnliche Filme stellen wir dieses Mal zur Auswahl und sind wieder sehr gespannt darauf, ob sich der (hoffentlich) filmbegeisterte Gast wiedererkennt, sollte er der Nationalität des gerade gezeigten Films angehören. Denn dieses Festival lebt ganz besonders von seinem Dialog mit dem Zuschauer, von seiner Nähe und dem Anspruch, Authentizität beim Betrachter zu vermitteln. Echtes wahres Kino also, das es immer neu zu entdecken gilt.



Wir wünschen Ihnen ein tolle Festival-Zeit!



Ihr Montpellier-Haus und Ihr Karlstor-Kino


 




Bled Number One
Bled Number One
Algerien/Frankreich 2005 | Regie: Rabah Ameur-Zaïmeche | 100 min. | 35mm | mit Meriem Serbah, Rabah Ameur-Zaïmeche, Abel Jafri, Farida Ouchani, Ramzy Bedia, Sakina Dammene-Debbih u.a. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Gerade eben aus dem Gefängnis in Frankreich entlassen, wird der gebürtige Algerier Kamel in seine Heimat abgeschoben. Gemeinsam mit seiner Frau kehrt er in das rückständige Dorf seiner Eltern zurück, doch der in den tristen Vorstädten von Paris Aufgewachsene bleibt in Algerien ein Fremder, ein teilnahmsloser Beobachter einer Gesellschaft, die mit ernormen Spannungen und Veränderungen zu kämpfen hat.
Rabah Ameur-Zaïmeche, geboren 1966 in Beni Zid, Algerien, wuchs in Montfermeil nahe Paris auf und studierte nach seiner Schulzeit zuerst Soziologie, bevor er sich dem Filmemachen zuwandte. 1999 gründete Ameur-Zaïmeche seine eigene Produktionsfirma Sarrazinc Productions, im Jahr 2002 realisierte er mit Wesh Wesh - Qu'est-ce qui se passe? seinen ersten Film. Bled Number One ist sein zweiter Langspielfilm.
Donnerstag 18.1., 19.00 Uhr Eröffnungsveranstaltung mit anschl. Feier
Do., 18.1. - 19.00 UhrFr., 19.1. - 18.00 Uhr
7 Virgines - 7 Jungfrauen
7 Virgines - 7 Jungfrauen
Spanien 2005 | Regie: Alberto Rodríguez | 86 min. | 35mm | mit Juan José Ballesta, Jesús Carroza, Alba Rodríguez, Vincente Romero, Julián Villagrán u.a. | spanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Fr., 19.1. - 16.00 UhrSo., 21.1. - 22.00 Uhr
Aus der Ferne
Aus der Ferne
Deutschland 2005 | Regie: Thomas Arslan | 89 min. | 35mm | türkische Original mit deutschen Untertiteln.
Im Mai des Jahres 2005 brach der in Essen geborene deutschtürkische Filmemacher Thomas Arslan auf, um jenes Land zu erkunden und zu durchqueren, das seine zweite (oder erste) Heimat ist – die Türkei. Mit einem Tonmann, einem Regieassistenten und einem Fahrer machte sich Arslan auf die Reise, die von Istanbul und Ankara über Gaziantep, Diyarbakir und Van bis nach Dogubayazit an der Grenze zum Irak führte. Doch der Film ist nicht nur eine Entdeckungsreise durch die Türkei, sondern auch ein Essay über das Reisen selbst, immer wieder werden Durchgangsstationen, Bahnhöfe und Straßen ins Bild gefasst und gewähren Einblicke in das Leben der Türkei abseits von Postkartenidylle und metropolenhaftem Gepränge.
Thomas Arslan, geboren 1962 in Braunschweig, verbrachte seine Grundschulzeit in Ankara, bevor seine Eltern wieder nach Deutschland zurückkehrten. Er studierte von 1986 bis 1992 an der DFFB (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin) und arbeitet seitdem als Drehbuchautor und Filmemacher. Sein Film Dealer aus dem Jahr 1999 erhielt auf der Berlinale zwei Auszeichnungen.
Fr., 19.1. - 20.00 UhrDo., 25.1. - 16.00 Uhr
L’enfant endormi - Das schlafende Kind
Marokko / Belgien 2004 | Regie: Yasmine Kassari | 95 min. | 35mm | mit Rachida Brakni, Mounia Osfour, Aïssa Abdessamie, Nermine Elhaggar, Fatna Abdessamie u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Zeinab hat gerade ihre Hochzeit gefeiert, da bricht ihr Mann Hassan zusammen mit anderen Bewohnern des Dorfes im Nordosten Marokkos nach Europa auf, um dort Arbeit zu finden. Mit dem verdienten Geld wollen die Männer ihre Familien in der Heimat unterstützen, damit diese es einmal besser haben, die Frauen bleiben alleine zurück. Bereits kurz nach der Abreise ihres Gatten merkt Zeinab, dass sie ein Kind erwartet. Auf Drängen ihrer Mutter beschließt die junge Frau, den Fötus mittels uralter Praktiken in einen Schlafzustand zu versetzen, damit das Kind erst dann zur Welt kommt, wenn sein Vater wieder zuhause ist. Es beginnt eine zermürbende Zeit des Wartens...
Yasmine Kassari wurde 1968 in Ouida in Marokko geboren. Seit 1991 lebt sie in Brüssel, wo sie an der INSAS Film studierte und einige Zeit als Produktionsassistentin arbeitete. Sie hat bislang drei Kurzfilme gedreht und einen Dokumentarfilm Quand les Hommes Pleurent (2000) realisiert, der sich ebenfalls mit dem Thema der Arbeitsexilanten auseinander setzt, allerdings aus der Perspektive der Männer, die fern der Heimat ihr Dasein fristen müssen.
Fr., 19.1. - 22.00 UhrSo., 21.1. - 14.00 UhrMi., 24.1. - 20.00 Uhr
La Trahison - Betrayal / Verrat
La Trahison - Betrayal / Verrat
Frankreich/Belgien 2005 | Regie: Philippe Faucon | 80 min. | 35mm | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Anfang der Sechzigerjahre, als der Algerienkrieg in vollem Gang ist, wird der französische Leutnant Roque mit seiner Truppe in einem algerischen Dorf stationiert und soll dort Jagd auf die Rebellen der FLN machen. In seiner Einheit befinden sich auch Franzosen algerischer Herkunft, die von den Einheimischen als Verräter betrachtet werden. Und für die eigenen Kameraden sind die „Harkis“ nichts weiter als potenzielle Saboteure, die auf einen günstigen Moment zum Zuschlagen warten. Die Spannungen zwischen den Konfliktparteien wachsen ins Unermessliche und entladen sich schließlich in Greueltaten auf beiden Seiten.
Philippe Faucon kennt die Probleme und die Geschichte des Maghreb, denn er selbst wurde 1958 in Marokko, nahe der Grenze zu Algerien, geboren. Nach dem Studium Literaturwissenschaft in Aix-en-Provence kam er schließlich als Regisseur zum Film und drehte 1984 seinen ersten Kurzfilm La Jeunesse. In seinem ersten Spielfilm L'Amour (1990) beschrieb Faucon auf einfühlsame Weise das Leben Jugendlicher in den Vorstädten. Es folgten Filme wie Sabine (1993) und Muriel fait le désespoire de ses parents (1995). Häufig wählt er autobiographische Berichte als Ausgangspunkte seiner Filme, so auch in La Trahison, der auf den Aufzeichnungen eines jungen Offiziers aus dem Algerienkrieg beruht.
Fr., 19.1. - 24.00 UhrDi., 23.1. - 20.00 UhrFr., 26.1. - 22.00 Uhr
A Fost Sau N-A Fost - 12:08 East of Bucharest
A Fost Sau N-A Fost - 12:08 East of Bucharest
Rumänien 2006 | Regie: Corneliu Porumboiu | 89 min. | 35mm | mit Ion Sapardu, Mircea Andreescu, Teodor Corban, Luminita Gheorghiu, Lucian Iftime u.a. | rumänisches Original mit englischen Untertiteln.
„Gab es eine oder gab es keine?“ – so lässt sich A Fost Sau N-A Fost sinngemäß ins Deutsche übertragen. Die Titel gebende Frage, die diesem Film zugrunde liegt, bezieht sich auf die rumänische Revolution im Jahr 1989, allerdings nicht auf die große, die weltweite Schlagzeilen machte, sondern auf die kleinen Revolutionen in der Provinz, die mehr oder wenig erfolgreich die alten Machtstrukturen hinwegspülten. Sechzehn Jahre nach dem Sturz Ceaucescus lädt der lokale TV-Sender einer Provinzstadt zwei Männer ins Studio, um mit ihnen zu diskutieren, ob es auch abseits der Metropole Bukarest so etwas wie eine Revolution gab. Das Ergebnis, zu dem der Moderator und seine Gäste kommen, ist freilich wenig erbaulich…
Corneliu Porumboiu , geboren 1975 in Vaslui, Rumänien, studierte zunächst Wirtschaftswissenschaften bevor er von 1999 bis 2003 Filmregie an der Film- und Theaterhochschule I. L. Caragiale in Bukarest absolvierte. Nachdem Porumboiu bereits mehrere Kurfilme realisiert hat, ist A Fost Sau N-A Fost sein erster Langspielfilm, der beim diesjährigen Filmfestival von Cannes die Goldene Kamera für den Besten Erstlingsfilm erhielt.
Sa., 20.1. - 16.00 UhrSo., 21.1. - 20.00 Uhr
Vento di terra
Vento di terra
Italien 2004 | Regie: Vincenzo Marra | 82 min. | 35mm | mit Vincenzo Pacilli, Edoardo Melone, Francesco Giuffrida, Giovanna Ribera, Vincenza Modica, Francesco Di Leva u.a. | italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Als der Vater des 18-jährigen Enzo aus einem bitterarmen Viertel von Neapel stirbt, muss der Junge von einem Tag au den anderen erwachsen werden. Urplötzlich sieht er sich mit Problemen konfrontiert, an die er vorher niemals auch nur einen Gedanken verschwendet hat. Und er lernt, dass es gar nicht so einfach ist, eine Familie durchzubringen, wenn man kaum die Aussicht auf einen gut bezahlten Job hat. Sein einziger Ausweg führt in geradewegs in die Armee als letzten sozialen Zufluchtsort des Staates ein, doch die scheinbare materielle Sicherheit hat einen hohen Preis…
Vincenzo Marra, geboren 1972 in Neapel, gehört zu den aufstrebenden jungen Regisseuren Italiens und wird aufgrund seines Interesses an sozialen Fragen und wegen seiner Vorliebe für Laiendarsteller häufig als Nachfolger der Regisseure des italienischen Neorealismus angesehen. Sein erster Kurzfilm Una rosa prego entstand 1998, sein erster Langfilm Tornando a casa (2001) schaffte es auf Anhieb auf zahlreiche Festivals. Es folgten Estranei alla massa (2001) und Paesaggio a sud. Gerade fertig gestellt wurde Marras neuster Film L’udienza è aperta.
Sa., 20.1. - 18.00 UhrFr., 26.1. - 20.00 Uhr
Le voyage en Arménie
Le voyage en Arménie
Frankreich 2006 | Regie: Robert Guédiguian | 125 min. | 35mm | mit Ariane Ascaride, Gérard Meylan, Chorik Grigorian, Romen Avinian, Simon Abkanian, Serge Avedikian u.a. | französisches Original mit englischen Untertiteln.
Hals über Kopf macht sich die Ärztin Anna aus Marseille nach Armenien auf, um dort nach ihrem verschwundenen Vater Bersham zu suchen. Es beginnt eine Reise, die sie nicht nur auf die Spur ihres Vater, eines gebürtigen Armeniers, führt, sondern die sie auch viel über sich selbst und die eigenen Wurzeln erfahren lässt. Denn obwohl Anna noch nie zuvor in Armenien war, erkennt sie das Land wieder, vernimmt seinen Rhythmus, seine Farben, seine Geräusche, seine Sprache – all das ist vertraut und fremd zugleich. Staunend taucht Anna in die ganz eigene Welt Armeniens ein, sie entdeckt ein Land voller extremer Widersprüche, voller Zärtlichkeit und Schmerz, Brutalität und Mitmenschlichkeit.
Robert Guédiguian, 1953 in Marseille geboren, zählt zu den bekanntesten Regisseuren Frankreichs und hat im Verlauf seiner Karriere bislang 14 Filme realisiert, darunter Werke wie À la Vie, à la Mort! (1995), Marius et Jeanette (1997), À la Place du Cœur (1998) und Marie-Jo et ses 2 Amours (2002). 2005 sorgte sein Film Le Promeneur du Champs de Mars, eine Auseinandersetzung mit den letzten Jahren des früheren Staatspräsidenten François Mitterand, für Aufsehen und war im Wettbewerb der Berlinale zu sehen.
Sa., 20.1. - 20.00 UhrDo., 25.1. - 18.00 UhrSo., 28.1. - 11.00 Uhr
Mañana al Mar
Mañana al Mar
Spanien / Deutschland 2006 | Regie: Ines Thomsen | 83 min. | 35mm | spanisches und katalanisches Original mit deutschen Untertiteln.
Jeden Morgen zieht es die 76-jährige Paulina Ubiedo Pardo an den Strand von Barcelona, ganz gleich, ob es tiefster Winter ist oder Sommer. Im Meer schwimmend vergisst sie all ihre Gebrechen und Beschwerden und fühlt sich frei. Sie ist nicht die einzige Seniorin, die den unwirtlichen Strand Barcelonas im eiskalten Winter 2005 besucht. Da ist beispielsweise noch José Boadas, der bereits 87 Jahre zählt. Auch Antonio Martin, 83, kann der frostige Wind nicht davon abhalten, am Strand zu verweilen, wo der Masseur meist vergeblich auf seine ebenfalls greisen Kundinnen wartet. Doch das macht ihm nichts aus, denn wer weiß schon, ob es für ihn und seine Bekannten ein "Mañana al Mar" geben wird?
Ines Thomsen wurde 1975 in Pinneberg in Schleswig-Holstein geboren. Von 1997 bis 2004 studierte sie Kamera an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam Babelsberg. Im Jahr 2000 erhielt sie ein einjähriges Stipendium für das Studfium an der Filmschule ESCAC in Barcelona und begegnete in dieser Zeit den Paulina Ubiedo Pardo, die sie so sehr faszinierte, dass sie einen Kurzfilm mit dem Titel Cantando la Vida drehte, der mehrfach ausgezeichnet wurde.
Sa., 20.1. - 20.15 UhrMo., 22.1. - 18.00 Uhr
Iki genç kiz - Zwei Mädchen aus Istanbul
Iki genç kiz - Zwei Mädchen aus Istanbul
Türkei 2005 | Regie: Kutlug Ataman | 107 min. | 35mm | mit Feride Cetin, Vildan Atasever, Hülya Avsar, Tugce Tamer, Sezgi Mengi u.a. | türkisches Original mit deutschen Untertiteln.
Unterschiedlicher können zwei junge Frauen kaum sein: Die rothaarige Behiye ist trotzig, aufsässig, intelligent und versucht sich gegen das strenge Diktat ihrer Familie durchzusetzen. Handan lebt mit ihrer Mutter Leman zusammen, die sich von verschiedenen Liebhabern aushalten lässt. Was die beiden Mädchen trotz ihrer Gegensätzlichkeit miteinander verbindet und Freundinnen werden lässt, ist der unbändige Wunsch nach einem anderen Leben. Beide wollen den Familienbanden entrinnen und sich irgendwo fern von Istanbul ein neues, ein eigenes Leben aufbauen. Doch der Kampf gegen die erstarrten Strukturen ist keineswegs so einfach, wie sich dass Behiye und Handan vorstellen.
Kutlug Ataman, 1961 in Istanbul geboren, arbeitet seit 1984 in der Filmbranche. Nach seinem Abschluss an der Filmhochschule in Paris und Los Angeles 1987, machte er mit La Fuga seinen ersten Kurzfilm, der mehrere Preise gewinnt. Kutlug kehrte anschließend nach Istanbul zurück und wurde dort zu einer der führenden Figuren in der türkischen Schwulenbewegung. Es folgten die Filme Karanlik Sular (1993) und Lola und Bilidikid (1997). Heute lebt Kutlug Ataman in London und Barcelona.
Sa., 20.1. - 24.00 UhrMi., 24.1. - 18.00 UhrSa., 27.1. - 20.00 Uhr
Juventude em Marcha - En avant, jeunesse / Colossal Youth
Juventude em Marcha - En avant, jeunesse / Colossal Youth
Portugal / Frankreich / Schweiz 2006 | Regie: Pedro Costa | 155 min. | 35mm | mit Ventura, Vanda Duarte, 5, Gustavo Sumpta, Cila Cardoso u.a. | portugiesisches Original mit englischen Untertiteln.
Ventura ist ein Gastarbeiter von den kapverdischen Inseln, der bereits seit vielen Jahren in einem Elendsviertel der portugiesischen Hauptstadt lebt. Als ihn seine Frau Clotilde unvermittelt verlässt und sein Viertel von der Stadtverwaltung abgerissen wird, muss er mitsamt seinen früheren Nachbarn n eine anonyme Mietskaserne ziehen, was seine Einsamkeit noch weiter verstärkt. Doch mit der Zeit kann er seinem Leben einen neuen Sinn geben, indem er sich um die Kinder des Viertels und um Verstoßene kümmert...
Pedro Costa wurde 1959 in Lissabon geboren. Nach dem Studium an der Escola Superior de Cinema gab er 1989 sein Debüt als Spielfilmregisseur mit O Sangue. Es folgten Filme wie Casa de Lava (1994), Osos (1997), No Quarto da Vanda (2000) und weitere Werke. Juventude em Marcha feierte seine Premiere auf dem Filmfestival von Cannes und wurde dort äußerst kontrovers aufgenommen. Die Viennnale widmete dem als düster und pessimistisch geltenden Regisseur im vergangenen Jahr eine umfassende Werkschau.

So., 21.1. - 11.00 UhrMo., 22.1. - 22.00 UhrSo., 28.1. - 20.00 Uhr
Kilomètre Zéro
Kilomètre Zéro
Frankreich / Kurdistan 2005 | Regie: Hiner Saleem | 96 min. | 35mm | mit Nazmî Kirik, Eyam Ekrem, Belcim Bilgin, Ehmed Qeladizeyi, Nezar Selami u.a. | französisches Original mit deutschen Untertiteln.
Irak, 1988, das letzte Jahr des Krieges mit dem Iran: Der kurdische Elektriker Ako lebt zusammen mit seiner Frau Selma und ihrem kleinen Sohn in der öden und unwegsamen Bergregion des irakischen Teils von Kurdistan. Bei einer Personenkontrolle wird Ako für die Armee Sadam Husseins zwangsrekrutiert und muss noch froh sein, nicht exekutiert zu werden. Hilflos muss der Kurde das sinnlose Sterben an der Front miterleben. Als er den Befehl erhält, gemeinsam mit einem arabischen Fahrer die Leiche eines gefallenen Soldaten zu dessen Familie zu eskortieren, glaubt Ako das große Los gezogen zu haben, doch die Reise mit dem Sarg gerät zu einer wahren Tour de Force durch ein zerstörtes und marodes Land.
Hiner Saleem wurde am 9. März 1964 in Acna, Kurdistan, im Norden des Iraks, geboren. Mit 17 Jahren flüchtete er über Syrien nach Italien, wo er und in Mailand Politologie studierte. 1997 drehte er seinen ersten Film Vive la mariée... et la libération du Kurdistan, eine Komödie, die sich auch mit dem Dilemma der Kurden in der Diaspora auseinander setzte. 2000 folgte Passeur de reves, bevor Saleem 2003 mit Vodka Lemon wieder auf die Kinoleinwand zurückkehrte. 2005 erschien Kilomètre zéro, der sein Debüt beim Filmfestival von Cannes feierte. Hiner Saleem lebt als Filmemacher, Maler und Autor in Paris.
So., 21.1. - 16.00 UhrFr., 26.1. - 24.00 Uhr
Free Zone
Free Zone
Israel /Belgien / Frankreich / Spanien 2005 | Regie: Amos Gitai | 90 min. | 35mm | mit Natalie Portman, Hana Laszlo, Hiam Abbass, Carmen Maura, Makram Khoury u.a. | hebräisches Original mit deutschen Untertiteln.
Free Zone erzählt die Geschichte der jungen Amerikanerin Rebecca, die wegen ihres Verlobten nach Jerusalem gekommen ist. Als die Beziehung beendet ist, flieht die junge Frau verwirrt in das Taxi von Hanna. Die ist gerade in die „Free Zone“ nach Jordanien unterwegs, um dort eine größere Summe Geld für ihren Mann zu entgegen zu nehmen. Die Reise der beiden unterschiedlichen Frauen gerät zu einer Odyssee…
Amos Gitai, der als Amos Weinraub 1950 in Tel Aviv geboren wurde, studierte zunächst Architektur, bevor er sich – ausgelöst durch den Yom-Kippur-Krieg – dem Filmemachen zuwandte. Nach Schwierigkeiten mit dem israelischen Fernsehen, das seine Dokumentarfilm häufig ablehnte, zog Gitai Anfang der Achtzigerjahre nach Paris um und kehrte erst 1993 nach Israel zurück, nachdem der Premierminister Ytzhak Rabin den Friedensprozess mit den Palästinensern in die Wege geleitet hatte. Sein Werk umfasst mittlerweile rund 40 Filme; sowohl Dokumentationen wie auch Spielfilme.
So., 21.1. - 18.00 UhrDo., 25.1. - 20.15 UhrSa., 27.1. - 24.00 Uhr
Dunia - Kiss Me Not On My Eyes
Dunia - Kiss Me Not On My Eyes
Ägypten / Frankreich/ Libanon 2005 | Regie: Jocelyn Saab | 112 min. | 35mm | mit Hanane Turk, Mohamed Mounir, Aida Riad, Fathi Abdelwahab, Sawsan Badr u.a. | Arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Nach dem Studium der Literatur in Kairo macht sich die junge Ägypterin Douina auf die Suche nach ihren Wurzeln und folgt den Spuren ihrer Mutter, die einst eine berühmte Tänzerin war. Als sie auf den Sufi-Dichter und Schriftgelehrten Beshir trifft, nimmt ihr Leben eine unerwartete Wendung. Durch ihn entdeckt sie die Freude am Tanzen und den Rausch der Worte.
Jocelyne Saab, 1948 im Libanon geboren, machte sich über lange Jahre einen Namen als kritische Journalistin und Expertin für den Nahen Osten, sie arbeitete unter anderem für das französische Fernsehen und für verschiedene europäische Magazine. Ihre zahlreichen Dokumentarfilme errangen eine Vielzahl von Preisen und Auszeichnungen auf verschiedenen Festivals rund um den Globus. Ihr Film Dounia wurde in der muslimischen Welt heftig angegriffen, weil er sich auf ungewohnt offene Weise mit Tabuthemen wie der Genitalverstümmelung bei Frauen auseinandersetzt.
Mo., 22.1. - 20.00 UhrSa., 27.1. - 22.00 UhrSo., 28.1. - 18.00 Uhr
Un Franco, 14 Pesetas
Un Franco, 14 Pesetas
Spanien 2006 | Regie: Carlos Iglesias | 102 min. | 35mm | mit Carlos Iglesias, Javier Gutiérrez, Isabel Blanco, Nieve de Medina, Tim Frederick u.a. | spanisches Original mit englischen Untertiteln.
Spanien im Jahr 1960: Das Land steckt in einer schweren Krise, und auch die beiden Freunde Martin und Marcos sind unzufrieden mit ihrer finanziellen Lage. Trotz guter Ausbildung reicht der Lohn einfach nicht für ein anständiges Leben, so dass sie beschließen, ihr Glück als Gastarbeiter in der Schweiz zu versuchen. Die Integration in die paradiesische Schweiz fällt Martin und Marcos nicht einfach, zumal die Familien anfangs noch im fernen Spanien leben. Doch bald schon ist es mit dem süßen Leben der beiden Quasi-Junggesellen vorbei…
Carlos Iglesias, geboren 1955 in Madrid, ist einer der bekanntesten Fernsehkomiker Spaniens, der aber auch in einige Kino-Rollen und immer wieder auf der Theaterbühne zu sehen ist. Un Franco, 14 Pesetas ist seine erste eigene Regiearbeit, und beruht hauptsächlich auf eigenen Erfahrungen, denn die Eltern des Regisseurs gehörten in den Sechzigerjahren zu den Spaniern, die ihr Glück in der Schweiz suchten.
Di., 23.1. - 18.00 UhrDo., 25.1. - 22.00 UhrSo., 28.1. - 16.00 Uhr
I Kardia Tou Ktinous - Le Cœur du monstre
I Kardia Tou Ktinous - Le Cœur du monstre
Griechenland 2005 | Regie: Renos Haralambidis | 111 min. | 35mm | mit Giorgos Voultzatis, Alkis Panagiotidis, Yannis Zouganellis, Yannis Bostantzoglou, Dimos Gigantakis u.a. | griechisches Original mit englischen Untertiteln.
Stephanos ist der festen Überzeugung, dass er allen anderen Menschen haushoch überlegen ist und dass ihm nach seiner Entlassung aus der Armee die Welt gehört. Doch die Realität ist weitaus schnöder als erträumt: Stephanos sieht sich einem enormen Schuldenberg gegenüber, den ihm seine kürzlich verstorbene Mutter hinterlassen hat. Und seine Ex-Freundin hat ihn im Handumdrehen durch einen neuen Liebhaber ersetzt. Als Stephanos seinem alten Schulkameraden Nikos begegnet, beschließen die beiden, die Bank auszurauben, in der ihr früherer Kumpel Aris als Kassierer arbeitet. Ein fataler Entschluss, wie sich herausstellen wird…
Der 1970 in Athen geborene Renos Haralambidis ist in seiner Heimat sowhl als Schauspieler wie auch als Regisseur bekannt. Bereits sein erster Spielfilm No Budget Story (1997) wurde zu einem großen Erfolg in Griechenland, der Regisseur erhielt dafür den griechischen Filmpreis als bester Debütfilm. Auch sein nächster Film Ftina Tsigara / Cheap aus dem Jahr 2000 fand große nationale wie internationale Beachtung. Haralambidis ist unter anderem Mitglied der Europäischen Filmakademie (EFA).
Di., 23.1. - 22.00 UhrSa., 27.1. - 15.30 Uhr
Bab’Aziz - Le Prince Qui Contemplait Son Âme
Bab’Aziz - Le Prince Qui Contemplait Son Âme
Tunesien 2005 | Regie: Nacer Khémir | 98 min. | 35mm | mit Parviz Shahinkhou, Maryam Hamid, Nessim Kahloul, Mohamed Grayaa, Golshifteh Farahani, Hossein Panahi u.a. | arabisches Original mit deutschen Untertiteln.
Ishtar und ihr Grossvater Bab’Aziz sind auf der Suche nach einem großen Sufi-Treffen, das nur alle dreißig Jahre stattfindet. Wo genau die Zusammenkunft stattfindet, dass offenbart sich allerdings nur dem Eingeweihten. Bab’Aziz ist ein Derwisch, also ein Anhänger des Sufismus, jener mystischen Spielart des Islam. Auf ihrer Reise, die von Persien über den Maghreb bis nach Andalusien führt, begegnen der alte Mann und seine Enkelin verschiedenen Menschen. Vor allem aber stoßen sie immer wieder auf die Spuren von Märchen und Legenden, die das Leben in der Wüste geprägt haben…
Nacer Khemir, 1948 in Korba in Tunesien geboren, ist ein echtes Allroundtalent: Der Regisseur, der sich selbst in erster Linie als Erzähler begreift, dreht nicht nur Filme, sondern ist auch als Autor, Maler und Bildhauer tätig. Seine Filmographie umfasst neben Dokumentationen und Filmessays auch die Spielfilme Filme Les Baliseurs du Désert (1986) und Le Collier Perdu de la Colombe (1991), die beide mehrfach ausgezeichnet wurden, unter anderem auf dem Festival von Locarno. Nacer Khemir lebt seit über 20 Jahren in Frankreich.
Mi., 24.1. - 16.00 UhrSa., 27.1. - 18.00 Uhr
Ideme Na Zapad - Go West
Ideme Na Zapad - Go West
Bosnien und Herzegowina/Kroatien 2005 | Regie: Ahmed Imamoviæ | 97 min. | 35mm | mit Mario Drmaè, Tarik Filipoviæ, Rade Šerbedžija, Mirjana Karanoviæ, Haris Burina, Jeanne Moreau, Milan Pavloviæ u.a. | Bosnisch-kroatisches Original mit englischen Untertiteln.
Als 1992 der Krieg in Bosnien ausbricht, sind der schwule serbische Student Milan und sein Lebensgefährte, der muslimische Cellist Kenan, in der Stadt gefangen und wollen zuerst den Ernst der Lage gar nicht begreifen. Erst als sie von den ersten Greueltaten erfahren, fliehen die beiden. Über Umwege gelangt das Paar in Milans Heimatdorf, wo sich Kenan als Milans Gattin Frau ausgeben muss, um den Anfeindungen zu entgehen. Als Milan schließlich zum Militär eingezogen werden soll, eskaliert die Situation und wird zusehends zu einer Farce…
Der 1971 geborene Ahmed Imamoviæ studierte Regie an der Akademie für darstellende Künste in Sarajevo und wirkte von 1993 bis 1995 als Kameramann für die Produktionsfirma SAGA in mehr als 30 Dokumentationen mit. Für seinen Kurzfilm 10 minuta / 10 Minutes gewann er im Jahr 2002 den Europäischen Filmpreis. Ideme Na Zapad ist sein erster Langspielfilm und wurde auf dem Filmfestival von Sarajevo trotz diverser Morddrohungen gegen den Regisseur frenetisch gefeiert.
Mi., 24.1. - 22.00 UhrFr., 26.1. - 18.00 Uhr
Andiamo
Andiamo
Deutschland / Italien 2004 | Regie: Thomas Crecelius | 94 min. | 35mm | Italienisches Original mit deutschen Untertiteln.
Nach dem Abitur steht eine Clique junger Leute in Sizilien vor der entscheidenden Frage, ob sie vor Ort bleiben oder in den Norden gehen sollen. Sie leben in Noto, der „Hauptstadt des sizilianischen Barock“, doch so schön das Städtchen auch ist, das fehlende Geld und die mangelnden Perspektiven lassen den zauberhaften Ort langsam verfallen, oft fällt es schwer festzustellen, ob das Gebäude selbst oder das stützende Gerüst älteren Ursprungs sind. Kein Wunder also, wenn der Gang in den reichen Norden Italiens vielen Jugendlichen als das Paradies erscheint. Denn die Verhältnisse in Sizilien zu ändern, das traut sich anscheinend niemand zu…
Thomas Crecelius arbeitete als Journalist für verschiedene deutsche Tageszeitungen und schrieb Romane, die u.a. beim Rowohlt- Verlag erschienen sind. 1986 begann er mit seiner filmischen Arbeiten, er drehte zahlreiche Dokumentarfilme für den WDR und NDR, unter anderem Harte Zeiten für wilde Herzen, für den er 1992 den Robert-Geissendörfer-Preis erhielt. Außerdem arbeitet er als Synchronregisseur u.a. für Spike Lee, Aki Kaurismäki, Wim Wenders und Gus van Sant.

Fr., 26.1. - 16.00 UhrSo., 28.1. - 14.00 Uhr
Medienforum Heidelberg e.V.
Kommunales Kino/ Aktive Medienarbeit
Marlene-Dietrich-Platz 3
69126 Heidelberg
Kartenreservierung: 06221 / 97 89 18
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